Hallo, schöne Grüße aus Donington !
Nach einem guten Freien Training und ersten Qualifying gestern, plante ich nun heute im zweiten Qualifying meine Rundenzeit erneut zu verbessern. Doch da es heute den ganzen Tag regnete, war dies leider nicht möglich. Deswegen nutzte ich dieses Qualifying als Trainingseinheit, in der ich mein Gefühl für die Reifen übte, da ich in der Vergangenheit nie mit Regenreifen gefahren bin und so erst mein zweites Mal auf Regenreifen fuhr. So beendete ich letztendlich noch mit einem stolzen 18. Platz das Qualifying. Ich freue mich schon riesig morgen auf das Rennen, da mir die Strecke hier auch sehr gut gefällt. Ich mache mir nun keine allzu großen Sorgen mehr wegen des Regens, im Gegenteil würde ich mich sogar über ihn freuen um mein Feeling für die Reifen noch weiter zu trainieren, da ich ihr Potenzial nach lange nicht ausgeschöpft habe.
Rennen
Heute waren die Wetterbedingungen sehr schwierig, da sie sehr unbeständig waren. Weil es fast den ganzen Morgen über geregnet hatte, war die Strecke zunächst völlig nass. Als jedoch eine Stunde vor dem Start meines Rennens der Regen aufhörte, trocknete die Strecke, wegen der anderen Klassen die zurzeit auf ihr fuhren, allmählig ab.
Nun fingen die Kalkulationen an, ob ich lieber mit Trocken- oder Regenreifen fahren sollte. Da die Strecke noch nicht trocken war und es auch die vergangenen Tage immer öfters kleine Schauer gegeben hatte, die die Strecke wieder nass machten, entschieden wir uns für die Regenreifen.
Doch als ich nun in die Einführungsrunde rausfuhr um zu meinem Startplatz zu gelangen, musste ich leider feststellen, dass die Strecke alles andere als nass war. Sie war bis auf vereinzelte Stellen abgetrocknet. Und selbst bei den noch ein wenig nassen Stellen, war selbst die Ideallinie schon trocken gewesen. Zum Reifenwechseln war es ja jetzt schon zu spät, also blieb mir nichts anderes übrig mit Regenreifen auf einer fast trockenen Strecke zu fahren.
Als ich nun zu meinem Vater in die Startaufstellung kam, fragte ich ihn, was ich denn jetzt machen sollte. Er erklärte mir, dass ich nun versuchen sollte, soviel wie möglich durch nasse Stellen zu fahren, damit die Reifen nicht so heiß werden oder gegeben falls wieder abkühlen können, da die Reifen sich auflösen, wenn sie zu heiß werden. Dies versuchte ich dann.
Mein Start war ok, habe allerdings beim Einlenken in die erste Kurve ein paar Plätze verloren. Ich war ein bisschen nervös, weil ich keine wirklich nassen Stellen mehr auf der Strecke fand. Wenn da welche waren, dann so weit von der Linie entfernt, dass es für mich unmöglich war sie zu erreichen.
Ich beschloss also das Beste draus zu machen und gab nun richtig Gas. Ich musste nun fast die ganze Zeit auf trockenem Boden fahren, was, wie ich schnell merkte, meinen Reifen gar nicht gut tat. Doch trotz meiner immer mehr abbauenden Reifen war ich glücklicherweise in der Lage manche Fahrer zu überholen, wodurch ich bis auf die 13. Position vorfahren konnte. Jedoch war es für mich sehr schwer diese Position zu halten, da ich merkte, wie die Reifen fast von Kurve zu Kurven Grip verloren und immer mehr zu rutschen anfingen. Wie auch in der Kurve vor Start und Ziel.
Ich kam nicht mit genug Schwung aus der Kurve raus, da die Reifen wieder rutschten. Als ein hinterer Fahrer mich nun per Schwungüberschuss überholen wollte, fuhr ich die Kurve nach Start und Ziel ein wenig spitzer an, um vor ihm zu bleiben. Jedoch hatten meine Reifen anscheinend was dagegen. Ich konnte die Linie nicht halten, da mich die Reifen immer weiter raustrugen und kam so auf die Curbs und schließlich auf das immer noch nasse Grün neben den Curbs. Meine ganze Maschine wackelte und ich versuchte alles Mögliche sie wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch nach einem mir unendlich vorkommenden Kampf gegen die Rutscher, kam ich, als ich es fast geschafft hatte, vom Grün ins Kiesbett ab, wo ich den Kampf schließlich verlor und es im Kiesbett parken musste.
Ich war natürlich sehr enttäuscht, weil ich mir mehr erhofft hatte, jedoch habe ich viel gelernt, was mich letztendlich doch noch glücklich macht.
Ich möchte hiermit meinem Vater danken, der mich wie immer bestmöglich unterstützte und dieses Rennwochenende wegen der so unbeständigen und unklaren Wetterverhältnisse, so oft meine Reifen wechseln musste, wie noch kein Rennwochenende zuvor. Auch möchte ich dem Team der Clinica Mobile danken, die mir ermöglichten, trotz meines immer noch vom Sturz in Imola schmerzenden Knies, das Rennen schmerzfrei zu bestreiten.
Ebenfalls danke ich der Firma Held, welche mich mit ihrer sehr sicheren Rennausrüstung unterstützen, durch die mir heute so manche Verletzungen erspart geblieben ist. Danke dafür !!!
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