x Racetrack-News: Interview mit WSBK-Bimota-Pilot Christian Iddon - "Müssen eine Balance finden"

Dienstag, 20. Mai 2014

Interview mit WSBK-Bimota-Pilot Christian Iddon - "Müssen eine Balance finden"


Christian Iddon hatte seinen ersten Auftritt in der WM bei den Supersportlern 2012 und errang 2013 auf MV Agusta seinen ersten Podestplatz. Der 29-Jährige Engländer fährt in dieser Saison für den Wiederkehrer Bimota in der Superbike-WM. Am Wochenende steht nun das Heimrennen in Donington an. Racetrack-News hat mit ihm gesprochen:

Wie hast Du die ersten drei Rennen Eurer Saison mit der Bimota erlebt?


Sehr gut. Ich persönlich muss viel lernen, weil ich zum ersten Mal auf einem Superbike sitze, aber ich glaube es verläuft ganz gut. Wir hatten sehr begrenzte Vorsaisontests, kamen aber schon auf einem sehr hohen Level an. Wir sind bereits ein ernst zunehmender Gegner für die meisten EVO-Fahrer, was unglaublich ist angesichts der weniger Zeit, die wir mit dem Bike hatten. Das ist ein schönes Zeugnis der harten Arbeit des Teams und wie gut das Basis-Motorrad ist.


Kannst Du schon eine Entwicklung des Bikes ausmachen und gibt es Hauptaspekte, an denen Ihr besonders arbeitet?

Weil wir im Wesentlichen während der Rennen entwickeln, läuft das Ganze eher langsam. Das liegt daran dass wir lange an neuen Settings arbeiten, dann aber natürlich auch jedes Wochenende konkurrenzfähig bleiben müssen. Wir müssen also eine Balance finden. Wären wir irgendwo nur zum Testen, wären wir natürlich in der Lage schneller zu entwickeln, aber dann würden auch die Rundenzeiten erst einmal langsam sein.
Im Moment haben wir eine gute Arbeitsweise und weil alles neu ist, müssen wir jede Modifikation akribisch analysieren und wie sich das Bike damit verhält. Die ersten Paar Rennen wollten wir vor allem das Motorrad sanft und beständig machen. Nun sind wir beim Chassis-Setup angekommen und werden dort weitermachen.


Was sind Deine Ziele beim Heimrennen?

Meine Ziele sind, zu zeigen, wie gut wir sein können. Wir haben schon gesehen, dass wir die EVO-Wertung gewinnen können. Meinem Teamkollegen (Ayrton Badovini, Anm.d.R.) gelang das beim letzten Rennen. Ich würde gern das gleiche schaffen.

Ist es etwas anderes, vor den heimischen Fans zu fahren?

Vor 26 Jahren fuhr mein Vater auf Werks-Bimota bei den World Superbikes in Donington, deshalb ist dieses Rennen etwas sehr Spezielles für mich. Selbstverständlich ist aber jedes Heimrennen ein ganz besonderes Gefühl und ich kann mein erstes Heimrennen auf dem Superbike kaum erwarten. Ich bin sehr aufgeregt!


Welcher Typ Rennstrecke ist Donington und wo kann man überholen?


Donington ist wie zwei Rennstrecken zusammen. Der erste Teil ist flüssig und geschmeidig, im letzten Teil muss man sehr aggressiv sein, weil es viele kleinere Kurven gibt. Man hat so viele Überholmöglichkeiten auf dieser Strecke und mit dem EVO-bike sollten wir auf dem flüssigen Teil nicht weit weg sein. Nur im hinteren Abschnitt mit starken Beschleunigungs- und Bremsphasen können die Werksteams zeigen, wieviel deren Elektronik und Extrapower ausmacht.






Text: Dominik Lack

Fotos: Dennis Witschel

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