ADAC Junior
Cup powered by KTM – Round 2
Vom 20. bis zum 22. Juni fand in der Motorsport Arena
Oschersleben die zweite Runde des ADAC Junior Cups statt. Ich bekam die
Möglichkeit dort für den KTM Blog einen Gaststart zu machen, was ich sofort
annahm, da mich interessierte, wie in so einem renommierten Cup gefahren wird.
Zudem fand das Rennen auf meiner Hausstrecke statt, also warum nicht!
Am Anreisetag merkte man sofort, dass man bei der IDM ist,
da uns das Sicherheitspersonal mit einem Roller zu unserem Platz navigierte.
Der Junior Cup stand im zweiten Fahrerlager und da Stromkästen dort nicht in
Massen stehen, stellten wir uns in die nächste Reihe, wo wir wenigstens genug
Platz hatten.
Am Freitag konnte ich ausnahmsweise mal etwas länger
schlafen, denn das erste freie Training fand erst um 16:25 statt. Dies war
eigentlich auch kein Problem, doch da ich mein Einsatzmotorrad erst um 15:30
bekam und mich dann noch anmelden musste, war es doch ein wenig stressig. Letztendlich
klappte dann doch alles und Sören und Papa stellten Schalt-,Kupplungs- und
Bremshebel auf mich ein. Ich war ziemlich aufgeregt bevor es los ging, doch als
ich auf die Strecke fuhr war das vorbei. Ich fuhr also erstmal die nicht
vorgewärmten Metzeler Straßenreifen warm und gewöhnte mich dabei einigermaßen
an die Sitzposition. Nach 15 Minuten kam ich für eine kleine Verschnaufpause in
die Box und dann ging ich die zweite Hälfte des freien Trainings an. Ich
beendete das freie Training auf einem zufriedenstellenden 15. Platz. Am Abend
fand die Streckenbegehung des Junior Cups statt und es war interessant zu
hören, wie die anderen Fahrer fuhren. Am Abend lud die Cup-Orga noch zu
Bratwurst und Getränken ein. Ich hielt mich den Rest des Abends im Junior
Cup-Zelt auf, wo es eine extra Ecke mit Tischkicker, Fernseher und
Energy-Drinks für die Fahrer gab.
Am Samstagmorgen war früh aufstehen angesagt, damit ich am
Frühsport teilnehmen konnte. Nach einer kleinen Einheit mit joggen, stretchen
und Koordination, war man gleich richtig wach. Im ersten Qualifying wollte ich
meine Zeit verbessern, doch nach den ersten freien Runden wurde ich etwas
übermütig und vergaß dass ich auf Straßenreifen fuhr und stürzte in der
Hasseröder über das Vorderrad.
Ich überstand den Sturz ohne Kratzer und auch das Motorrad
war nicht sehr stark beschädigt.
Sören und Papa wechselten schnell den linken
Lenkerstummel,Kupplungshebel und die linke Fußraste. Und ich konnte im zweiten
Qualifying angreifen. Ich kam wieder in einen guten Rhythmus, doch konnte nicht
komplett frei fahren, da Toni Thurmayer und ich uns gegenseitig im Weg standen.
Ich ließ mich etwas zurückfallen und schaffte noch eine komplett freie Runde.
Ich beendete das Quali auf Platz 17 mit 1:47.
Von Samstag auf Sonntag konnte ich nur schlecht schlafen und
war morgens ziemlich aufgeregt. Vor dem Rennen besprach ich mit Sören, wie ich
an das Rennen herangehen sollte.
In der Startaufstellung gab es dann großes Kino: Die Fahrer
saßen wie im GP mit Kopfhörern und Sonnenbrille in der Startaufstellung. Ich
fragte Sören dann, ob der Start in die Warm-Up Lap wie bei Renntrainings ist
und er bejahte das. Als die Startaufstellung geräumt wurde, ließ ich mir Zeit.
Ich stand ja in der sechsten Reihe. Doch anstatt mit zwei Roten Flaggen Reihe
für Reihe in die Warm-Up Lap zu schicken, wurde aus dem Starterturm nur eine
Grüne Flagge gewunken und alle fuhren los. Na toll! Also keinen Start geübt.
Beim Rennstart versuchte ich also einfach wie mit der 690er
zu starten. Das klappte auch wunderbar und ich machte gleich einige Plätze gut.
In der ersten Passage wurde ordentlich reingehalten. Ich versuchte einfach nur
durchzukommen. In Turn 4 sah ich dann außen einen Fahrer auftauchen. Ich dachte
mir nur: Was will der denn hier?!?!
Beim Herausbeschleunigen kam es wie es kommen musste. Wir
berührten uns und er musste außen übers Gras ausweichen. In den folgenden
Runden ordnete ich mich irgendwo zwischen Platz 14 und 17 ein. Es ging immer
hin und her. In Runde 5 tauchte dann Nummer 21 auf. Derjenige, der in der
ersten Runde durchs Gras musste. Er überholte Ende Start/Ziel gleich zwei
Leute, doch war in der Rechtskurve zu schnell und Stürzte. In den folgenden
Runden bildete sich dann eine Gruppe aus Tim Aydin, Dominic Kaßner, Leon
Langstädtler, Toni Thurmayer und mir. Ich sah im Rennverlauf wie immer wieder
zwei Fahrer, die sich abgeschossen hatten, im Kies standen, also war mein Ziel
sitzenzubleiben!
Zwischenzeitlich setzte sich Dominic ein wenig ab, doch Tim
Aydin und ich fuhren wieder ran. Die letzten 6 Runden waren eine pure
Windschattenschlacht. Ich überholte Dominic auf der Gegengeraden, er mich auf
Startziel. So ging es immer wieder hin und her. So auch in der letzten Runde.
Ich führte unsere Kampfgruppe also bis zu der letzten Kurve, Ich wusste dass
Dominic direkt hinter mir war und so überholte er mich kurz vor dem Zielstrich
und wurde 5. mit 0,05 Vorsprung. Ich war dennoch mit dem sechsten Platz mehr
als zufrieden.
Das war einfach ein Rennen wie man es aus der Moto3 WM kennt
und hat tierisch Spaß gemacht.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die mich
unterstützt haben.
Zuerst bei Gerhard Rudolph und Ralf Steinert, die alles ins
Rollen gebracht haben. Dann bei Sören Schließer, der einen super Job als
Mechaniker und Betreuer gemacht hat.
Dann bei MotorradreifenDirekt.de und all meinen anderen Sponsoren.
Und zuletzt bei meinen Eltern, ohne die das alles sowieso
nicht möglich gewesen wäre.
Fotos: Gerhard Rudolph
Text: Tim Holtz