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Mittwoch, 2. Juli 2014

Drivers Corner: Tim Holtz zu Gast beim ADAC Junior Cup

ADAC Junior Cup powered by KTM – Round 2 




Vom 20. bis zum 22. Juni fand in der Motorsport Arena Oschersleben die zweite Runde des ADAC Junior Cups statt. Ich bekam die Möglichkeit dort für den KTM Blog einen Gaststart zu machen, was ich sofort annahm, da mich interessierte, wie in so einem renommierten Cup gefahren wird. Zudem fand das Rennen auf meiner Hausstrecke statt, also warum nicht!

Am Anreisetag merkte man sofort, dass man bei der IDM ist, da uns das Sicherheitspersonal mit einem Roller zu unserem Platz navigierte. Der Junior Cup stand im zweiten Fahrerlager und da Stromkästen dort nicht in Massen stehen, stellten wir uns in die nächste Reihe, wo wir wenigstens genug Platz hatten.
Am Freitag konnte ich ausnahmsweise mal etwas länger schlafen, denn das erste freie Training fand erst um 16:25 statt. Dies war eigentlich auch kein Problem, doch da ich mein Einsatzmotorrad erst um 15:30 bekam und mich dann noch anmelden musste, war es doch ein wenig stressig. Letztendlich klappte dann doch alles und Sören und Papa stellten Schalt-,Kupplungs- und Bremshebel auf mich ein. Ich war ziemlich aufgeregt bevor es los ging, doch als ich auf die Strecke fuhr war das vorbei. Ich fuhr also erstmal die nicht vorgewärmten Metzeler Straßenreifen warm und gewöhnte mich dabei einigermaßen an die Sitzposition. Nach 15 Minuten kam ich für eine kleine Verschnaufpause in die Box und dann ging ich die zweite Hälfte des freien Trainings an. Ich beendete das freie Training auf einem zufriedenstellenden 15. Platz. Am Abend fand die Streckenbegehung des Junior Cups statt und es war interessant zu hören, wie die anderen Fahrer fuhren. Am Abend lud die Cup-Orga noch zu Bratwurst und Getränken ein. Ich hielt mich den Rest des Abends im Junior Cup-Zelt auf, wo es eine extra Ecke mit Tischkicker, Fernseher und Energy-Drinks für die Fahrer gab.
Am Samstagmorgen war früh aufstehen angesagt, damit ich am Frühsport teilnehmen konnte. Nach einer kleinen Einheit mit joggen, stretchen und Koordination, war man gleich richtig wach. Im ersten Qualifying wollte ich meine Zeit verbessern, doch nach den ersten freien Runden wurde ich etwas übermütig und vergaß dass ich auf Straßenreifen fuhr und stürzte in der Hasseröder über das Vorderrad.
Ich überstand den Sturz ohne Kratzer und auch das Motorrad war nicht sehr stark beschädigt.
Sören und Papa wechselten schnell den linken Lenkerstummel,Kupplungshebel und die linke Fußraste. Und ich konnte im zweiten Qualifying angreifen. Ich kam wieder in einen guten Rhythmus, doch konnte nicht komplett frei fahren, da Toni Thurmayer und ich uns gegenseitig im Weg standen. Ich ließ mich etwas zurückfallen und schaffte noch eine komplett freie Runde. Ich beendete das Quali auf Platz 17 mit 1:47.

Von Samstag auf Sonntag konnte ich nur schlecht schlafen und war morgens ziemlich aufgeregt. Vor dem Rennen besprach ich mit Sören, wie ich an das Rennen herangehen sollte.
In der Startaufstellung gab es dann großes Kino: Die Fahrer saßen wie im GP mit Kopfhörern und Sonnenbrille in der Startaufstellung. Ich fragte Sören dann, ob der Start in die Warm-Up Lap wie bei Renntrainings ist und er bejahte das. Als die Startaufstellung geräumt wurde, ließ ich mir Zeit. Ich stand ja in der sechsten Reihe. Doch anstatt mit zwei Roten Flaggen Reihe für Reihe in die Warm-Up Lap zu schicken, wurde aus dem Starterturm nur eine Grüne Flagge gewunken und alle fuhren los. Na toll! Also keinen Start geübt.

Beim Rennstart versuchte ich also einfach wie mit der 690er zu starten. Das klappte auch wunderbar und ich machte gleich einige Plätze gut. In der ersten Passage wurde ordentlich reingehalten. Ich versuchte einfach nur durchzukommen. In Turn 4 sah ich dann außen einen Fahrer auftauchen. Ich dachte mir nur: Was will der denn hier?!?!
Beim Herausbeschleunigen kam es wie es kommen musste. Wir berührten uns und er musste außen übers Gras ausweichen. In den folgenden Runden ordnete ich mich irgendwo zwischen Platz 14 und 17 ein. Es ging immer hin und her. In Runde 5 tauchte dann Nummer 21 auf. Derjenige, der in der ersten Runde durchs Gras musste. Er überholte Ende Start/Ziel gleich zwei Leute, doch war in der Rechtskurve zu schnell und Stürzte. In den folgenden Runden bildete sich dann eine Gruppe aus Tim Aydin, Dominic Kaßner, Leon Langstädtler, Toni Thurmayer und mir. Ich sah im Rennverlauf wie immer wieder zwei Fahrer, die sich abgeschossen hatten, im Kies standen, also war mein Ziel sitzenzubleiben!
Zwischenzeitlich setzte sich Dominic ein wenig ab, doch Tim Aydin und ich fuhren wieder ran. Die letzten 6 Runden waren eine pure Windschattenschlacht. Ich überholte Dominic auf der Gegengeraden, er mich auf Startziel. So ging es immer wieder hin und her. So auch in der letzten Runde. Ich führte unsere Kampfgruppe also bis zu der letzten Kurve, Ich wusste dass Dominic direkt hinter mir war und so überholte er mich kurz vor dem Zielstrich und wurde 5. mit 0,05 Vorsprung. Ich war dennoch mit dem sechsten Platz mehr als zufrieden.
Das war einfach ein Rennen wie man es aus der Moto3 WM kennt und hat tierisch Spaß gemacht.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die mich unterstützt haben.
Zuerst bei Gerhard Rudolph und Ralf Steinert, die alles ins Rollen gebracht haben. Dann bei Sören Schließer, der einen super Job als Mechaniker und Betreuer gemacht hat.
Dann bei MotorradreifenDirekt.de  und all meinen anderen Sponsoren.

Und zuletzt bei meinen Eltern, ohne die das alles sowieso nicht möglich gewesen wäre.


Fotos: Gerhard Rudolph

Text: Tim Holtz