Für Hanno Brandenburger auf seiner Yamaha eine erneute Chance nach Punkten zu greifen und sie mitzunehmen.
Aber lest selbst, was Hanno über das mit Höhen und Tiefen gespickte Wochenende erzählt!
"Die Anfahrt nach Oostende/BE gestaltete sich langweilig, weil ich diesmal
alleine fahren musste, da mein Mechaniker Daniel Moschner am Freitag
Abend noch nach Köln zum AC/DC-Konzert "musste". Er wäre dann so 7-8 Uhr
morgens in Oostende. Natürlich!!!
Nicht schlimm dachte ich, da mich vor Ort schon ein paar andere
Verrückte in Empfang nahmen, Puude, Didier Grams, Stefan Hofer etc.
waren alle schon vor Ort.
Am Freitag Abend nach dem Aufbau bin ich noch schön am Meer entlang gejoggt
(Schmiddel #104 mit Fahrrad nebenher), so konnte es langsam losgehen.
Samstag früh ging es los, vor allem mit den Stromproblemen, denn
die Versorgung war das ganze Wochenende über eine Katastrophe! Aber wir hatten Gott sei Dank einen Generator dabei, sodass wir unabhängig davon arbeiten konnten.
Nach dem ersten Training gegen 9 Uhr trudelte Daniel ganz
entspannt ins Fahrerlager ein und wir konnten unsere Taktik für die
Rennen austüfteln.
Komisch, dass man sich nicht mehr so genau erinnert hat, wie
unglaublich huckelig und durchsäumt von Schlaglöchern und Bodenwellen
dieser Rundkurs ist.
Die Fitness, Konzentration beim Fahren und das Fahrwerk spielen hier also eine ganz erhebliche Rolle, das war uns schnell klar.
Schnell noch "Danger Dave" (DS-Suspension, Hamburg) angerufen und
Tipps für die Fahrwerkseinstellung abgeholt, kamen wir im zweiten
Durchlauf schon auf schnellere Zeiten als im letzten Jahr.
Das dritte Training wurde leider zwei mal mit roter Flagge
unterbrochen, der schwierige Kurs fing an, seinen Tribut einzufordern.
Im vierten Training, das wie alle Trainings gleichzeitig Quali war,
lief alles super und wir konnten bei schönstem Wetter eine Zeit fahren,
die schon 1,5 Sekunden unter dem letzten Jahr lag.
Samstag Abend fing es aber leider an zu regnen.
Da wir uns zusätzlich zur IRRC auch zum BeNeCup angemeldet hatten,
mussten wir am Sonntag 4 Rennen bestreiten. Eine Mammut-Aufgabe für den
Körper auf diesem anspruchsvollen Kurs.
Da ich im BeNeCup kein Dauerstarter bin, konnten wir dort getrost
mit älteren Reifen fahren, um mal zu sehen, wie lang so ein Bridgestone
R10 durchhält. Erstaunlich lang übrigens, der Hinterreifen ist
nach 8 Fahrten (inkl. 3 Rennen) noch immer gut. Unglaublich!
Road Racing ist also gut für den Geldbeutel.
So, am Sonntag um 8.30 Uhr ging es dann los, zack, lagen im ersten
Rennen in der ersten Kurve des BeNeCup 5 Fahrer vor mir auf der Nase,
ein weiterer stürzte im Verlauf des Rennens. Der ganze Tumult brachte
die Reihenfolge der Fahrer ganz schön durcheinander, wir zogen uns aber
noch achtbar aus der Affäre und landeten auf Platz 16. Der BeNeCup wird
übrigens in der 600er Klasse nochmal unterteilt in "Inter" und "Junior".
Was das bedeutet, weiss ich leider immer noch nicht, nur ganz sicher
bin ich mit 39 Jahren kein "Junior"...
Der erste IRRC Lauf konnte danach beginnen und alle standen schon
mit den Messern zwischen den Zähnen am Start als die rote Ampel
ausging-Los geht`s!
Leider reichte es für Luca Gottardi (Italien) nur bis in Kurve 3, denn dort
wurde er per Highsider aus der Bahn geworfen. Verletzt ging es für ihn ins Krankenhaus.
Das Rennen danach wurde für nur noch 10 statt
15 Runden neu gestartet. Leider kannten meine direkten Gegner jetzt
meine Starttaktik und konterten schwerstens jedes Überholmanöver aus.
Lange hielt ich mich in den Top10, wurde aber nach einem (!)
Fahrfehler noch von 3 Fahrern (!!!) überholt und kam als 13. ins Ziel.
Kein prickelndes Gefühl, aber durchaus in Ordnung. Die lauern nur so
auf Dich, dachte ich...
Im zweiten BeNeCup Rennen konnten alle Teilnehmer nochmals ihre Kondition
in 15 Runden trainieren, wir kamen als 13. ins Ziel, also "Soll
erfüllt", Reifen immer noch gut.
Jetzt begann das Highlight, nochmal 15 Runden IRRC-Lauf 2. Auf Bridgestone-Slicks. Mal sehen was da noch so geht, dachte ich.
Bei aller Vorsicht, die man auf dieser Strecke walten lassen
sollte, konnte ich mich noch mal um 1 Sekunde verbessern, was auf meine
direkten Gegner zurückzuführen ist, die mich dankenswerterweise zu
dieser Zeit "hingezogen" haben. Ein 13. Platz war das Ergebnis. Nach all
den vielen Stürzen im Training und in den Rennen an diesem Wochenende
war ich damit mehr als zufrieden!
Zeit verbessert, sitzen geblieben und wenn man die Gaststarter
herausrechnet, bleiben auch noch ein paar Meisterschaftspunkte für mich
übrig!
Fazit: Ein tolles, aber auch hartes Wochenende, mit überraschend gutem Wetter und toller Athmosphäre!
Leider sollte es das letzte Rennen dieser Art in Oostende sein, da
dort unheimlich viele Umbaumassnahmen vorgenommen werden. Den Touristen
freuts zwar, aber wir werden sehen, ob dort in Zukunft vielleicht noch
Platz für unsere Leidenschaft bleibt.
Allen verletzten Fahrern wünsche ich das Beste und bis bald!"
HIER geht es zu weiteren Informationen der IRRC.
HIER gibt es weitere Informationen über Hanno Brandenburger und sein Rennteam.
Text: Hanno Brandenburger
Sebastian Lack
Fotos: Hanno Brandenburger
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