x Racetrack-News: Moto2 Assen: Exklusivinterview mit Tom Lüthi

Mittwoch, 24. Juni 2015

Moto2 Assen: Exklusivinterview mit Tom Lüthi


Tom, die Saison ist nun fast zur Hälfte vorrüber. Wie lautet deine Zwischenbilanz?
Die Bilanz ist im Großen und Ganzen positiv. Die Saison begann nicht einfach, da unsere Vorsaisontests verregnet waren und zudem noch ein neues Team und Motorrad auf mich zukamen.
Trotzdem konnte ich gut Punkte sammeln die ersten Rennen. 
Der Sieg in Le Mans war für mich der Höhepunkt und quasi der Beweis dafür, dass wir nun angekommen sind mit dem Material und auch die Zusammenarbeit mit dem neuen Team funktioniert.
Für die zweite Saisonhälfte ist es nun wichtig für uns, konstant in die Top 5 bzw. die Top 3 zu fahren.

Du hast es schon angesprochen. Du hast in ein neues Team und somit auch den Fahrwerkshersteller gewechselt, von ehemals Suter auf nun Kalex. Wo sind zwischen den beiden Chassis die größten Unterschiede?
Das ist schwer zu vergleichen. Beides sind Siegesmotorräder, aber die Unterschiede kommen wirklich erst beim Suchen der letzten Sekunde zur Geltung.
Was ich mir hoffe ist, dass die Kalex etwas breiter abgestimmt ist und man vielleicht nicht ganz das perfekte Setup braucht und trotzdem vorne mitfahren kann.
Die Suter war aber, wenn man sie Top abgestimmt hat, ein Hammermotorrad!

Wie stark ist bei Kalex der Support? Wie schnell bekommst du neue Teile?
Teile bekomme ich eigentlich so nicht. Ich hätte aber die Chance auf das 2015er Chassis zu wechseln, denn noch fahren wir das 2014er Chassis.
Aber derzeit sehe ich da keinen Bedarf.
Beim Support durch Kalex ist alles super! Die Leute von Kalex sind immer da wenn man was braucht oder Fragen hat und agieren natürlich politisch perfekt, sodass beim Informationsfluss etc. kein Team bevorzugt wird.

Ihr wollt euch für den Rest der Saison vorne etablieren. Wo siehst du bei euch noch Aufholbedarf im Vergleich zu Zarco, Lowes und Rabat?
Also bei Lowes sind wir schon, aber bei Johan Zarco noch nicht ganz, der fährt uns allen derzeit noch etwas davon. Er ist unheimlich konstant.
Wichtig wird es sein, dass wir uns auf uns konzentrieren und eine konstant gute Persormance abliefern. Dazu gehört natürlich auch nicht zu stürzen. Zarco und auch Rabat sind uns da etwas voraus derzeit.
In Le Mans hast du mittlerweile schon öfter gewonnen und siehst dort immer gut aus. Wie kommt es, dass dir Le Mans so gut liegt?
Keine Ahnung. Die Strecke ist vom Layout her eigentlich nicht so meine Lieblingsstrecke. Ich mag eher flüssige Strecken mit u.a. ein Paar Mutpassagen. Le Mans ist da eigentlich eher das Gegenteil.
Aber wenn es in Le Mans halt immer gut läuft und ich gewinne, wehre ich mich natürlich nicht dagegen (lacht).

Hast du denn Lieblingsstrecken?
Nein, ich muss ja schließlich auf allen Strecken klar kommen.

Du bist in der Vergangenheit auch Zweitakter gefahren. Wo liegt der gößte Unterschied im Vergleich zu den Viertaktern?
Aufjedenfall im Gewicht und die Motorenbremse der Motorräder, wenn ich jetzt mal Moto2 und die 250er vergleiche.
Ich bin froh die 250er erlebt zu haben, aber die Moto2 ist auch sehr schön zu fahren, gerade das driften und sliden mit der Maschine!
Sind in der Moto2 eigentlich wirklich gar keine elektronischen Hilfsmittel erlaubt?
Ja genau, es gibt keine Anti Wheelie Kontrolle, keine Traktionskontrolle und die Motorenbremse wird auch nicht elektronisch beeinflusst. Natürlich werden aber die Aufzeichnungen der Telemetriedaten elektronisch geregelt. 
Es gibt aber z.B. Kurven wie in Valencia die langgezogene Links vor der letzten Kurve, da versuchen wir in Schräglage den Drehzahlbegrenzer quasi als Traktionskontrolle zu benutzen. Ich kann dann das Gas voll aufdrehen, komme quer und bin im Begrenzer drinnen. Das Bedarf natürlich Mut vom Fahrer. 
Aber das Reglement sollte aufjedenfall so bleiben.

Dieses Wochenende steht Assen vor der Tür. Wie findest du die Strecke?
Ich finde sie gut. Das Wetter ist nur leider immer etwas wechselhaft.
Die alte Strecke auf der ich aber noch gefahren bin war schon schöner, aufgrund der vielen flüssigen Kurven.
Text: Sebastian Lack   

       Fotos:
Dominik Lack          
                                     








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