"Du gewinnst nie allein.
Am Tag, an dem Du etwas Anderes glaubst, fängst Du an zu verlieren"
Dieses Zitat von Formel 1 WM Mika Häkkinen ist Teil der Teamphilosophie des privat finanzierten Endurance Teams aus dem Herzen des Elbsandsteingebirges.
Die Gruppe um Teamchef und Chefmechaniker Ronny Schlieder versteht sich als große Familie und ist mit viel Leidenschaft, Eifer, Eigenleistung und Erfahrung in der FIM World Endurance 2015 vertreten. Seit der Gründung des Teams im Jahre 2011 entwickelte rs speedbikes konsequent Motorräder für die EWC. Mit der BWM S 1000 RR - RSE (Ronny Schlieder Endurance) schuf die Mannschaft ein Bike, welches die volle Tagesdistanz von 24 Stunden mitgehen und schnell sein konnte. In der Openklasse als Zweiter und gesamt auf P15 in einem WM-Lauf mit neuem Stocksportkonzept erreichten sie am vergangenen Wochenende ein großartiges Ergebnis. Mit Racetrack News sprachen Karsten Wolf sowie die Endurance Piloten Rico Löwe und Lars Albrecht über ihre Erfahrungen im Langstreckensport.
Rico Löwe, Tobias Kollan, Lars Albrecht
"Ich wurde im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Heimweg in Brno aufgegabelt bzw. habe dort Karsten getroffen“, erzählt uns Rico lachend. „Zu der Zeit bin ich noch bei BMW Cloppenburg Racing Langstrecke gefahren. Das Team hat sich jedoch aufgelöst. Karsten kannte mich schon vorher privat und wir wollten schon immer gern zusammen arbeiten. In meiner Karriere bin ich viele Cups nur ein Jahr gefahren aber die Langstrecke ist das was meine wirkliche Leidenschaft ist.“
Der
gebürtige Sachse nahm u. a. am 3-Nationen-Cup teil und gewann mit KTM
2011 die Superduke Battle in Frohburg bei strömenden Regen. Aufgrund
seiner Erfahrungen zählt „Rixi“ als sehr guter Regenfahrer. An sein schönstes Rennerlebnis kann er sich noch ganz genau erinnern.
„Mein schönstes Erlebnis war das 24h Rennen in Le Mans 2013. Dies war sehr emotional für uns alle. Die Faszination für diesen Event lässt sich jedoch nicht in einem Wort erklären. Denn neben der Stimmung vor Ort zu sein, gibt es viele Faktoren wie die Menschen vor Ort, das Rennen an sich und die Runden die gefahren werden sowie das Gefühl ob und wie man überhaupt ins Ziel kommt.“
2013 feierte rs speedbikes große Erfolge und wurde 2-facher Open-Sieger in der FIM World Endurance. Auf dieses erfolgreiche Jahr folgte ein Jahr voller Pleiten, Pech und Pannen. Das Team schied in Magny Cours aus, erzielte in Oschersleben keine guten Ergebnisse und ging in Le Mans nicht an den Start. Wie war dies für Dich Rico, besonders in Le Mans nicht an den Start gehen zu können?
„Das war für mich mein negativstes Erlebnis meiner Karriere. Aufgrund eines Sturzes von Florian Bauer im Training zuvor wurde das Motorrad sehr zerstört und das Ersatzbike musste umgerüstet werden. Im Zeittraining jedoch überfuhr ich die Kerbs, das Vorderrad klappte ein und ich stürzte. Das Motorrad verkanntete und wurde bei den folgenden Überschlägen derart beschädigt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war. Es war Kernschrott quasi.“
„Mein schönstes Erlebnis war das 24h Rennen in Le Mans 2013. Dies war sehr emotional für uns alle. Die Faszination für diesen Event lässt sich jedoch nicht in einem Wort erklären. Denn neben der Stimmung vor Ort zu sein, gibt es viele Faktoren wie die Menschen vor Ort, das Rennen an sich und die Runden die gefahren werden sowie das Gefühl ob und wie man überhaupt ins Ziel kommt.“
2013 feierte rs speedbikes große Erfolge und wurde 2-facher Open-Sieger in der FIM World Endurance. Auf dieses erfolgreiche Jahr folgte ein Jahr voller Pleiten, Pech und Pannen. Das Team schied in Magny Cours aus, erzielte in Oschersleben keine guten Ergebnisse und ging in Le Mans nicht an den Start. Wie war dies für Dich Rico, besonders in Le Mans nicht an den Start gehen zu können?
„Das war für mich mein negativstes Erlebnis meiner Karriere. Aufgrund eines Sturzes von Florian Bauer im Training zuvor wurde das Motorrad sehr zerstört und das Ersatzbike musste umgerüstet werden. Im Zeittraining jedoch überfuhr ich die Kerbs, das Vorderrad klappte ein und ich stürzte. Das Motorrad verkanntete und wurde bei den folgenden Überschlägen derart beschädigt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war. Es war Kernschrott quasi.“
„So
ist es Motorsport. Von Podium mit Hymne bis Totalausfall ist alles
möglich", so Karsten Wolf. "Eine Rennaufgabe bevor es an den
Start geht, das ist für das Team schon eine große Enttäuschung gewesen. Aber doch hat dieses Erlebnis auch dazu geführt, dass daraus der
Plan von rs speedbikes entstanden ist sich für 2015 neu zu finden
und auch dass sich Leute finden werden, die zukünftige Langstrecke
fahren und bei Sprintrennen antreten."
Aber auch im technischen Bereich war dieser Unfall Anstoß für Veränderungen. So seien in Le Mans die Positionierungen der Streckenposten verändert worden, nachdem bei dem Sturz Löwe´s das Motorrad über die Leitplanke geflogen und nur knapp den Helfer verfehlt hatte. An dieser Stelle stehe heute kein Streckenposten mehr.
Im folgenden Jahr soll es Veränderungen im Team geben. Wenn man jedoch Lars Albrecht in Oschersleben auf der BWM erlebt, kann man kaum glauben dass er ans aufhören denkt. Lars wieso kamst Du zu der Entscheidung?
Aber auch im technischen Bereich war dieser Unfall Anstoß für Veränderungen. So seien in Le Mans die Positionierungen der Streckenposten verändert worden, nachdem bei dem Sturz Löwe´s das Motorrad über die Leitplanke geflogen und nur knapp den Helfer verfehlt hatte. An dieser Stelle stehe heute kein Streckenposten mehr.
Im folgenden Jahr soll es Veränderungen im Team geben. Wenn man jedoch Lars Albrecht in Oschersleben auf der BWM erlebt, kann man kaum glauben dass er ans aufhören denkt. Lars wieso kamst Du zu der Entscheidung?
"Ich
betreibe seit 35 Jahren nun Motorsport und habe schon zu DDR Zeiten
angefangen Rennen zu fahren, damals noch mit einer MZ u. a. auf dem
alten Stadtkurs in Frohburg. Ich bin u.a. 1986 für das Team
Freudenberg gefahren, das Motorrad steht bei mir zu Hause. Auch für
ein Schweizer Team war ich unterwegs und habe dort 1996 - 1998 eine sehr gute
Zeit erlebt. Wir wurden Meister und Vizemeister. Ab Ende 1999 bin ich
die komplette Saison Langstrecke gefahren und wollte eigentlich schon
2005 meine Karriere beenden. Die Luft ist einfach raus gewesen. Ich
fahre heute eigentlich schon zum 5ten mal mein letztes Rennen,"
erzählt Lars uns lachend. „Und ich versuche schon seit 2008
auszusteigen, aber irgendwie konnte ich es nie lassen."
Woran
lag es dass Du 2005 Deine Karriere nicht schon beendet hast?
„Das
lag eigentlich an Karsten. Er hat mich an den Lausitzring eingeladen
und mich wieder aufgebaut und bei meinem ersten Eintreffen vor Ort
habe ich sofort vom Team eine großartige Unterstützung erhalten. Es
war alles vorbereitet für mich. Wir sind mit einem völlig
zusammengewürfeltem frischen Team dann unser erstes 8h Rennen am Lausitzring im Rahmen von Bikepromotion gefahren und haben mit einem Vorsprung von drei Runden gewonnen. Seit dem hieß es für mich Langstrecke.
In den folgenden Jahren haben wir auch das GEC zweimal hintereinander
gewonnen und die Szene dominiert. Sind 2013 in Le Mans als Sieger hervorgegangen, obwohl
die Franzosen ganz klare Favoriten waren und wir Stürze, ich
gebrochene Rippen und ein relativ stark zerstörtes Motorrad in Kauf
nehmen mussten. Vielen Deutschen ist der Erfolg noch nicht vergönnt
gewesen. Mittlerweile
ist aber nun der Punkt gekommen an dem man alles schon einmal erlebt
hat. Es kommt nichts Neues hinzu, wir haben ganz oben gestanden und
sind ganz unten gewesen.“
Und auch ohne Rennsportgröße Lars Albrecht möchte rs speedbikes in der kommenden Saison es erneut wissen und alte Rechnungen begleichen. Unter dem Namen GERT56 by rs speedbikes möchte Karsten Wolf mit einer neu zusammengestellten Fahrer- und Mechanikertruppe in der Superstock-Klasse bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft antreten.
Über die Faszination des Langstreckensports und Hintergründe zur Serie berichten wir in einem folgenden Beitrag mit und über rs speedbikes.
Und auch ohne Rennsportgröße Lars Albrecht möchte rs speedbikes in der kommenden Saison es erneut wissen und alte Rechnungen begleichen. Unter dem Namen GERT56 by rs speedbikes möchte Karsten Wolf mit einer neu zusammengestellten Fahrer- und Mechanikertruppe in der Superstock-Klasse bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft antreten.
Über die Faszination des Langstreckensports und Hintergründe zur Serie berichten wir in einem folgenden Beitrag mit und über rs speedbikes.
Text: Doreen Müller
Fotos: Doreen Müller und rs speedbikes
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