x Racetrack-News: Im Interview: Asse Klein von Dutch Motorsport.nl

Sonntag, 29. November 2015

Im Interview: Asse Klein von Dutch Motorsport.nl


In der Winterpause läuft das Tagesgeschehen in der Motorradsport-Welt überschaubarer ab. Das gibt uns die Möglichkeit, einmal einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Heute möchten wir den Fokus auf die holländischen Nachbarn richten. Der Kollege Asse Klein feiert zusammen mit seinem Bruder Bernd das einjährige Bestehen ihrer Website Dutchmotorsport.nl. Wir haben uns mit Asse über ihre Philosophie und die aktuelle Rennsportsituation in Holland unterhalten.


Kannst Du uns ein bisschen über Dutchmotorsport.nl und Eure Philosophie erzählen?

Mein Bruder Bernd Klein und ich sind schon mit Motorsport groß geworden. Unser Vater besucht Motorsportevents seit den 60ern und seit unserer Kindheit sind wir auch mit dabei. In den letzten Jahren haben Bernd und ich darüber fantasiert, etwas mit dieserLeidenschaft anzufangen. Letzten Winter (2014/2015) entstand die Idee, eine News-Website für holländische Motorsportler aufzubauen. Das ist der Entstehungsmoment von Dutch Motorsport.

Die Hauptidee der Seite ist, holländische Fahrer, Teams und auch die Meisterschaften in den Fokus zu rücken. Wir versuchen das, indem wir die Fahrer bei den Rennevents begleiten und sie befragen. In der Zukunft würden wir gern auch über andere wichtige Motorsport-News in der Welt berichten.

Unsere Freunde Thijs Schippers und Martin Ellinckhuijzen sind während der Saison dazugestoßen. Wir haben außerdem eine gute Beziehung zu den Fotografen Henk Teerink und Henk Mannes aufgebaut. Es ist schön, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wir sind also sozusagen dabei, eine Gruppe aus enthusiastischen Leuten zusammenzustellen, um Dutch Motorsport zu vergrößern.


Bist Du zufrieden mit der Entwicklung Eurer Seite?

Zu diesem Zeitpunkt gibt es uns etwa ein Jahr und wir sind sehr schnell größer geworden. Wir haben gute Kontakte zu vielen holländischen Fahrern und Teams aufgebaut, im Fahrerlager viele nette Leute getroffen und waren bei vielen tollen Events.

Die Besucherzahlen sind stetig gestiegen und wir haben viele Gefällt-mir-Angaben in den sozialen Netzwerken. Bei Facebook haben wir mehr als 4500 Likes und die Reichweite liegt konstant bei etwa 100.000 Nutzern pro Woche. Mit diesen Daten sind wir für das erste Jahr sehr zufrieden! Das wollen wir im nächsten Jahr steigern, um auch für Unternehmen in Sachen Werbung interessanter zu werden.  Unsere Basis ist und bleibt aber, dass wir weiterhin unsere Leidenschaft umsetzen.

Wie sehr bereitet Ihr Euch auf einzelne Events vor und was wäre so ein typischer Tagesablauf vor Ort?

Wir schreiben ja über alle Rennen weltweit, bei denen holländische Fahrer starten, aber eben auch über niederländische Meisterschaften. Wir planen vor den Wochenenden, wer welche Berichte schreibt. Eine gute Planung ist unserer Meinung nach sehr wichtig, um an arbeitsreichen Wochenenden den Überblick zu behalten. Manchmal berichten wir an einem Wochenende über bis zu fünf Veranstaltungen. Wenn wir vor Ort sind, achten wir darauf, dass wir vorher unsere Fotografen instruiert haben und dass die Fahrer über die Interviews bescheid wissen.

Ihr arbeitet auch viel mit jungen Fahrern. Wie schätzt Du die Nachwuchsförderung in den Niederlanden ein?

Jahrelang gab es an der Weltspitze keinen holländischen Fahrer. Dann ist Michael van der Mark 2014 Supersport-Weltmeister geworden. Auch in der Superbike-WM hat er sein Talent dieses Jahr gezeigt. Van der Mark ist ein Fahrer, auf den wir hier sehr stolz sind, zum einen wegen seiner Außenwirkung, aber auch wegen seines Fahrstils.

Dieses Jahr hat Bo Bendsneyder mit dem Gewinn des Rookies Cup eine großartige Leistung gezeigt. Nächstes Jahr geht er in die Moto3-WM und natürlich hoffen wir, dass er einer der besten Fahrer der Welt wird. Ich denke, dass er das Potential dazu hätte.

Dann sind noch Bennie Streuer und Geert Koerts Sidecar-Weltmeister geworden. Streuer tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters. Außerdem ist Scott Deroue britischer Moto3-Meister geworden. Wir können also definitiv sagen, dass es ein erfolgreiches Jahr war.

Die Talentförderung geht bei uns gut voran. Viele Fahrer entwickeln sich weiter. Letzte Saison hatten wir allein bei den RedBull Rookies drei Fahrer am Start. Unserer Meinung nach ist das momentan die stärke des holländischen Motorsports.

Wer hat aus Deiner Sicht klassenübergreifend die beste Saison gezeigt?

Aus holländischer Sicht muss ich Bo Bendsneyder ganz klar nennen. Er hat in einer hochkarätigen Klasse wie dem RedBull Rookies Cup die ersten fünf Rennen in Folge gewonnen.

Außerdem hat mir Jonathan Rea gut gefallen. Es war eine beeindruckende Saison mit Kawasaki. Natürlich war es aber auch schön zu sehen, wie sich Fahrer weiterentwickeln. Da war zum Beispiel ein Maverick Vinales in der MotoGP oder Lorenzo Baldassarri in der Moto2. Deshalb bin ich auch sehr gespannt, was die jungen Talente im nächsten Jahr zeigen können.





Interview: Dominik Lack

Fotos: Henk Teerink (Titelbild)
Dominik Lack  

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