Jonas Folger wurde am Freitagvormittag zunächst von den unterschiedlichen Bedingungen des Circuit Bugatti in Le Mans überrascht, fand aber schnell wieder zu seiner Form zurück.
Der 20-jährige Moto2™ Rookie ging sehr gelassen in den Trainingsauftakt anlässlich des Grand Prix de France. Grund dafür waren bestimmt nicht nur das erste Saison-Podium in Jerez und der überaus erfolgreiche Aragon-Test vor einer Woche, sondern höchstwahrscheinlich erinnerte sich Folger auch an das 125ccm Rennen im Jahr 2009 auf der Stop-and-Go-Piste an der Sarthe, als er in seinem erst vierten Grand Prix als WM-Fixstarter als Zweiter gleich auf das Podium stürmte. Jedenfalls begann der Freitag anders als erwartet, da sich nämlich das zuletzt erarbeitete Setup für schnelle Rundkurse wie Mugello und Barcelona hier in Le Mans als unbrauchbar erweis. Der Draufgänger und seine erfahrene Crew ließen sind jedoch nicht aus der Ruhe bringen und nach einem Umbau der Kalex Moto2 dauerte es nicht lange, bis Folger wieder zur gewohnten Form auflief. Nach der fünftschnellsten Rundenzeit der kombinierten Zeitenliste strahlte er mit dem herrlichen Sonnenschein dieser Tage in Frankreich um die Wette.
#94 Jonas FOLGER (Argiñano & Gines Racing, Kalex) - FP1: 4. - 1´38.941 (17/18) /FP2: 5. - 1´38.528 (19/19):
"Mit dem ersten Trainingstag kann ich zufrieden sein, obwohl dieser eigentlich mit einem Rückschlag begonnen hat. Wir hatten eigentlich stark darauf gehofft, einiges vom letztwöchigen Test hier umsetzen zu können. Daher sind wir mit dem zuletzt erarbeiteten Setting in das erste Training gestartet. Was in Aragon super funktioniert hatte, taugt für diese Piste hier mit geringem Grip-Level und späten Anbremsen überhaupt nicht. Bisher galt unser Hauptaugenmerk immer der Stabilität, jedoch Le Mans erfordert ein superleicht fahrbares Motorrad mit weicher Abstimmung. Aufgrund dieser Erkenntnisse nach meinem ersten Run am Vormittag haben wir das Bike komplett umgekrempelt und dabei nahezu einen Volltreffer gelandet. Ab diesem Zeitpunkt lief es wieder fast wie geschmiert und ich konnte locker meinen Rhythmus halten. Da die Wetteraussichten erfreulich sind, können wir nun in dieser Richtung weiter arbeiten und morgen Nachmittag hoffentlich eine starke Zeitenjagd zeigen.“
Text und Fotos: Argino & Gines Racing