Aleix Espargaro fährt momentan die beste Saison seiner MotoGP-Karriere. Zuletzt in Assen konnte er auf die Pole Position fahren und wurde im Rennen nach hartem Kampf mit Dani Pedrosa Vierter. Racetrack-news hat sich mit dem schnellsten Open-Fahrer unterhalten.
Aleix, Du standst in Assen zum ersten
Mal auf der Pole und konntest am Ende sogar auf den sechsten WM-Platz
klettern. Du musst doch in sehr positiver Stimmung hier an den
Sachsenring gekommen sein, oder?
Ja es war fantastisch in Assen und ein
unvergesslicher Moment für mich. Schon vor der Pole haben wir das
Freie Training angeführt und waren das gesamte Rennen über in
Podiumsnähe.
In Assen waren die Bedingungen tückisch
und auch am Donnerstag hat es in Hohenstein- Ernstthal geregnet.
Meinst Du, dass Du bei diesem Wetter gute Chancen hast?
Klar! Aber auch im Trockenen. Ich meine
im letzten Jahr war ich im Grid auf Platz 5 mit der Aprilia. Das Bike
in diesem Jahr ist besser und schneller. Ich glaube da können wir
noch konkurrenzfähiger sein. Ich freue mich schon sehr auf den
Sachsenring. Die Strecke ist nicht sehr lang. Wir werden sicher gut
zurecht kommen.
Du hast gerade schon den Vergleich
angesprochen zwischen der ART und der Open Yamaha. Wie
unterschiedlich sind die beiden Bikes in Bezug auf Handling und
Bremse?
Das Bike aus dem letzten Jahr war zum
Beispiel bei den Richtungswechseln sehr leicht zu handlen. Ich war
dort auch noch ein bisschen stärker auf der Bremse. Aber am Ende
dreht die ART niedriger. In diesem Jahr muss ich ein bisschen früher
bremsen. Aber wenn ich die Vorderbremse loslasse, bin ich viel
schneller als letztes Jahr. Die Yamaha ist unterm Strich ein bisschen schwerer aber
auch stabiler.
Du hast Deine ganze Karriere über auf
mehr oder weniger unterlegenen Maschinen gesessen. Prägt es einen
Fahrer, permanent weit über das Limit gehen zu müssen, um gegen die
Spitzenfahrer eine Chance zu haben?
Ja in meiner Karriere lief nie alles
glatt. Das fing schon bei den 125ern an. Da war ich halt noch ein Kind, habe viele Fehler gemacht. Dann habe ich auch die Klassen sehr
schnell gewechselt. Wenn ich so überlege war ich nie in einer Klasse
länger als zwei Jahre, das ist ganz schon merkwürdig. Schlussendlich habe ich mich aber vor zwei Jahren als ich mit Aspar
auf dem CRT-Bike arbeiten konnte, entscheidend.
Dieses Jahr mit Forward Racing habe ich den letzten Schritt zur
Konkurrenzfähigkeit gemacht. Das macht mich sehr glücklich.
Was ist das Ziel für den Rest der
Saison?
Am Anfang der Saison habe ich mir das Ziel gesetzt in die Top 6 der WM zu kommen. Das ist sehr schwierig,
weil hinter uns einige sehr starke Werksfahrer sind. Aber ich werde
kämpfen und 100% geben, um mein Ziel zu erreichen.
Zu den starken Fahrern zählt auch
Dein Bruder Pol!
Sicher, er war letztes Jahr
Moto2-Weltmeister und ist sehr talentiert. Deshalb hat er auch die
Prototypen-Yamaha bekommen. Aber auch Stefan Bradl ist als
Moto2-Weltmeister (2011, Anm.d.R.) sehr stark mit seiner Honda. Und
dann sind da noch Bautista und Iannone.