Heidi Dannhoff ist die Chefin von Dannhoff Motorsport, einem der beliebtesten Veranstalter von Rennstrecken-Trainings und Rennevents. Im Interview mit Racetrack-News spricht die gebürtige Bielefelderin über die Saison 2015 und die Grundzüge ihres Hamburger Unternehmens.
Wie sieht Dein Gefühl für die kommende Saison aus?
Das Gefühl ist auf jeden Fall super. Wenn ich mir die Buchungszahlen, die natürlich sehr wichtig sind - davon lebe ich ja schließlich auch - das Feedback und die Neukunden seit den ersten vier Wochen anschaue, dann ist das alles sehr zufriedenstellend.
Welche Großevents habt Ihr 2015 im Gepäck?
Die Großevents sind die, bei denen wir Rennen anbieten. Das ist einmal noch ganz frisch Oschersleben im Mai (Langstrecke vom 15.-17.), dann noch einmal im August und Most im Juli. Da bieten wir die "Sprints" an und seit diesem Jahr neu die 3-Stunden-Langstrecke. Beide Rennveranstaltungen finden als Cup-Open statt, das heißt ohne Einschreibegebühr, aber wir ziehen eine Jahreswertung. Wir haben die Einzelpreise für die einzelnen Rennen um 5-15€ erhöht, dafür entfallen aber wie gesagt die Einschreibegebühren.
Du bist jetzt seit rund zwölf Jahren im Geschäft. Inwiefern hat sich die Szene oder besser gesagt der Markt verändert?
Ja die Szene hat sich verändert. Meine drei großen Kollegen zum Beispiel haben früher wahnsinnig volle rein sportliche Events veranstaltet. Das ist mittlerweile rückläufig geworden. Die Veranstalter, die sich eher in Richtung Events orientieren, haben jetzt auf einmal ihren Durchbruch. Das liegt daran, dass sich die Klientel verändert hat. Ich habe zum Beispiel bei meinen Events sehr viele Geschäftsleute, die zwar auch gern mal ein Rennen fahren wollen, für die es aber wichtiger ist, einen guten Veranstalter zu haben.
Sie schätzen bei uns die lockere, familiäre Atmosphäre und dass nicht permanent alles geregelt ist, in der Regel aber alles super läuft. Das heißt sie haben ein gutes Gefühl, man kommt im Normalfall heil nach Hause. Wenn die Rennen wollen, finden sie vielleicht so eine kleine familiäre Cup-Serie nett, wo keine Koryphäen herumpflügen, die ständig die ersten Plätze belegen. Darauf, dass sich nicht zu schnelle Fahrer zu uns verirren, müssen wir genauso ein Auge haben, wie auf die Terminanzahl. Man kann bei so einer Rennserie nicht unbedingt 8-10 Termine zum Einschreiben haben, denn das schaffen die Kunden beruflich einfach nicht. Und in dieser Hinsicht hat sich unheimlich viel getan.
Würdest Du sagen, dass man jetzt auch in Sachen Werbung anders an die Leute herangehen muss?
Ich mache zwar selbst gar nicht so viel Werbung (lacht), aber vom Gefühl her würde ich sagen ja. Man muss bei der Werbung darauf wert legen, dass der Eventcharakter rüberkommt. Es muss klar werden, dass es kein reines Renngeschehen mehr ist.
Was müsste ich als Rennstreckenbetreiber mitbringen, um Euch meine Rennstrecke als Austragungsort schmackhaft zu machen?
Du müsstest in erster Linie eine Rennstrecke haben, die mich interessiert. Das heißt es muss eine Rennstrecke sein, bei der ich weiß, dass meine Kunden sicher unterwegs sind. Ich setze voraus, dass die Auslauf- und Sicherheitszonen vernünftig und ausreichend gegeben sind. Dann erwarte ich von einer Rennstrecke, dass sie - genau wie wir auch - ein professionelles Team hat, das weiß, was es tut. Das Event muss auf jeden Fall vernünftig laufen. Ich möchte mir keinen Ärger oder Unstimmigkeiten für meine Kunden im Vorfeld einkaufen.
Außerdem erwarte ich - genau wie das die Strecken von mir erwarten -, dass wenn es ein Problem gibt, man über alles reden und einen schnellen Kompromiss finden kann. Wenn das gegeben ist, würde ich gerne mit Dir zusammenarbeiten. Und eines kommt noch hinzu, bei mir hat sich in den letzten Jahren eine eigene Kundenklientel herauskristallisiert. Mindestens 65-70% meiner Kunden wollen ungern mehr als 500km fahren. Innerhalb dieses Radius´ müsste Deine Rennstrecke dann natürlich ungefähr liegen.
Wo liegt regional denn Euer Haupteinzugsbereich?
Die Hauptkunden haben wir in Mittel-und Norddeutschland und es sind inzwischen auch viele Holländer dabei.
Hast Du persönlich eine Lieblingsrennstrecke?
Da muss ich jetzt wirklich zurückblicken auf die Zeit, wo ich selbst noch gefahren bin, auch wenn in diesen ganzen Jahren sämtliche Strecken x-mal umgebaut worden sind. (Überlegt) Von denen, die ich selbst im Programm habe wäre meine Lieblingsstrecke immer noch Assen.
Interview: Dominik Lack
Foto: Heidi Dannhoff
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