6. Meisterschaftslauf FIM European Championship – Alpe Adria Hungaroring (Ungarn)
Ein weiteres Mal wussten wir wieder nicht, was uns erwartet, da wir zum ersten Mal am Hungaroring starteten. Im ersten freien Training am Freitag hiess es daher für mich erst einmal herauszufinden, ob es „links oder rechts herum geht“. Um ehrlich zu sein, wäre ich nach dem ersten Training am liebsten wieder nach Hause gefahren… Der Kurs ist extrem schwierig: Er ist lang, geht Berg auf und Berg ab, blinde schnelle Kurven und extrem harte Bremszonen. Ich hatte extrem wenig Trainingszeit, bevor die offiziellen Qualifyings anstanden. Es galt nun einfach, so viele Runden wie möglich zu fahren.
Samstagmorgen stand das erste Qualifying an. Wir beschlossen, in Absprache mit Pirelli, an unserer Rennabstimmung zu arbeiten. Für das zweite Qualifying war alles parat und wir planten, trotz der kurzen Zeit, dass ich nach drei Runden wieder reinkomme und wir auf einen neuen Reifen wechseln. Ich wusste, ich hatte nur noch genau vier Runden bevor abgewunken wird. Es gelang mir, die Rundenzeiten zu steigern und am Ende hatte ich es dank der fantastischen Leistung meines Teams und Pirelli geschafft: RUNDENREKORD einer Frau auf dem Hungaroring, zweite Startreihe!
Nun galt es, die Zeiten im Rennen konstant über die lange Distanz zu fahren. Mein Start im Rennen war leider eher schlecht. Ich brauchte drei Runden bis ich mich auf Platz sechs vorgekämpft hatte. Meine Zeiten konnte ich sogar noch um Zehntel verbessern und ich kam in einen guten Rhythmus. Ich hatte mein bestes Ergebnis zum Greifen nahe, als in der siebten Runde beim Runterschalten vom dritten in den zweiten Gang in einer Kurve das Getriebe blockierte und somit auch mein Hinterrad. Ich schleuderte unsanft auf den Tank, konnte das Motorrad jedoch zum Glück noch halten. Allerdings musste ich aufmachen und neben der Ideallinie war es leider nicht mehr griffig genug, so dass ich das Vorderrad verlor. Ich stellte das Motorrad sofort wieder auf und wollte weiterfahren, doch dann bemerkte ich, dass die rechte Fussraste abgebrochen war. „Das kann nicht sein“, war mein erster Gedanke, wie kann ich schon wieder so ein Pech haben. Zutiefst enttäuscht und traurig fuhr ich langsam zur Box.
Kaum umgezogen, wurde ich von der Rennleitung gebeten, zur Siegerehrung zu kommen, alle warteten schon auf mich. Ich verstand nichts… Dann wurde ich offiziell mit Musik auf das Podest gerufen und für den Motorrad-Rundenrekord einer Frau auf dem Hungaroring geehrt, ich war so unglaublich glücklich und auch gerührt, mein erster Podestplatz in einer offiziellen Meisterschaft.
Ich möchte deshalb die Gelegenheit gleich nutzen und mich an dieser Stelle bei euch allen für eure ausdauernde und fantastische Unterstützung bedanken, ohne euch wäre das alles nicht möglich!
Sonntagmorgen im Warm-up funktionierte dann mein Schaltautomat nicht mehr, was wahrscheinlich mit den technischen Problemen oder mit dem Sturz vom Samstag zusammenhing. Wir tauschten den Sensor aus und testeten auf dem Ständer, alles sah gut aus und sollte funktionieren.
In der Einfahrrunde zum Start funktionierte der Schaltautomat dann allerdings wieder nicht und noch dazu brach mein Lenkungsdämpfer als ich eine starke Bodenwelle erwischte… Ich gab im Rennen mein Bestes, aber ich kämpfte mit stumpfen beziehungsweise kaputten Waffen. Ich konnte das Motorrad kaum halten, die starken Bodenwellen rissen sowohl am Lenker als auch an meinen Händen und Handgelenken, dazu kam der Zeitverlust beim Schalten und die Unruhe im Fahrwerk. Dies kostete konstant fast zwei Sekunden. Am Ende erreichte ich nur Platz elf.
Ein weiteres Mal bestätigte sich die Erkenntnis, dass der Rennerfolg von ganz vielen verschiedenen Komponenten abhängt und leider hatten wir auch diesmal nicht alle auf unserer Seite.
In drei Woche geht es weiter – zum letzten Meisterschaftslauf am Slovakiaring in der Slowakei. Auch dort sind wir zum ersten Mal und auch dort werde ich ein weiteres Mal alles geben.
Eure Sabine – s3r
Ein weiteres Mal wussten wir wieder nicht, was uns erwartet, da wir zum ersten Mal am Hungaroring starteten. Im ersten freien Training am Freitag hiess es daher für mich erst einmal herauszufinden, ob es „links oder rechts herum geht“. Um ehrlich zu sein, wäre ich nach dem ersten Training am liebsten wieder nach Hause gefahren… Der Kurs ist extrem schwierig: Er ist lang, geht Berg auf und Berg ab, blinde schnelle Kurven und extrem harte Bremszonen. Ich hatte extrem wenig Trainingszeit, bevor die offiziellen Qualifyings anstanden. Es galt nun einfach, so viele Runden wie möglich zu fahren.
Samstagmorgen stand das erste Qualifying an. Wir beschlossen, in Absprache mit Pirelli, an unserer Rennabstimmung zu arbeiten. Für das zweite Qualifying war alles parat und wir planten, trotz der kurzen Zeit, dass ich nach drei Runden wieder reinkomme und wir auf einen neuen Reifen wechseln. Ich wusste, ich hatte nur noch genau vier Runden bevor abgewunken wird. Es gelang mir, die Rundenzeiten zu steigern und am Ende hatte ich es dank der fantastischen Leistung meines Teams und Pirelli geschafft: RUNDENREKORD einer Frau auf dem Hungaroring, zweite Startreihe!
Nun galt es, die Zeiten im Rennen konstant über die lange Distanz zu fahren. Mein Start im Rennen war leider eher schlecht. Ich brauchte drei Runden bis ich mich auf Platz sechs vorgekämpft hatte. Meine Zeiten konnte ich sogar noch um Zehntel verbessern und ich kam in einen guten Rhythmus. Ich hatte mein bestes Ergebnis zum Greifen nahe, als in der siebten Runde beim Runterschalten vom dritten in den zweiten Gang in einer Kurve das Getriebe blockierte und somit auch mein Hinterrad. Ich schleuderte unsanft auf den Tank, konnte das Motorrad jedoch zum Glück noch halten. Allerdings musste ich aufmachen und neben der Ideallinie war es leider nicht mehr griffig genug, so dass ich das Vorderrad verlor. Ich stellte das Motorrad sofort wieder auf und wollte weiterfahren, doch dann bemerkte ich, dass die rechte Fussraste abgebrochen war. „Das kann nicht sein“, war mein erster Gedanke, wie kann ich schon wieder so ein Pech haben. Zutiefst enttäuscht und traurig fuhr ich langsam zur Box.
Kaum umgezogen, wurde ich von der Rennleitung gebeten, zur Siegerehrung zu kommen, alle warteten schon auf mich. Ich verstand nichts… Dann wurde ich offiziell mit Musik auf das Podest gerufen und für den Motorrad-Rundenrekord einer Frau auf dem Hungaroring geehrt, ich war so unglaublich glücklich und auch gerührt, mein erster Podestplatz in einer offiziellen Meisterschaft.
Ich möchte deshalb die Gelegenheit gleich nutzen und mich an dieser Stelle bei euch allen für eure ausdauernde und fantastische Unterstützung bedanken, ohne euch wäre das alles nicht möglich!
Sonntagmorgen im Warm-up funktionierte dann mein Schaltautomat nicht mehr, was wahrscheinlich mit den technischen Problemen oder mit dem Sturz vom Samstag zusammenhing. Wir tauschten den Sensor aus und testeten auf dem Ständer, alles sah gut aus und sollte funktionieren.
In der Einfahrrunde zum Start funktionierte der Schaltautomat dann allerdings wieder nicht und noch dazu brach mein Lenkungsdämpfer als ich eine starke Bodenwelle erwischte… Ich gab im Rennen mein Bestes, aber ich kämpfte mit stumpfen beziehungsweise kaputten Waffen. Ich konnte das Motorrad kaum halten, die starken Bodenwellen rissen sowohl am Lenker als auch an meinen Händen und Handgelenken, dazu kam der Zeitverlust beim Schalten und die Unruhe im Fahrwerk. Dies kostete konstant fast zwei Sekunden. Am Ende erreichte ich nur Platz elf.
Ein weiteres Mal bestätigte sich die Erkenntnis, dass der Rennerfolg von ganz vielen verschiedenen Komponenten abhängt und leider hatten wir auch diesmal nicht alle auf unserer Seite.
In drei Woche geht es weiter – zum letzten Meisterschaftslauf am Slovakiaring in der Slowakei. Auch dort sind wir zum ersten Mal und auch dort werde ich ein weiteres Mal alles geben.
Text: Sabine
Mehr zum Thema auf Racetrack-news hier