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Sonntag, 28. September 2014

MotoGP in Aragon: Jorge Lorenzo "hatte nicht erwartet, in Führung zu sein"

Das Movistar Yamaha-Team erlebte in Aragon die krassen Gegensätze im Motorradrennsport. Während Valentino Rossi in den frühen Runden stürzte, rang Jorge Lorenzo bei tückischen Bedingungen die beiden Repsol Hondas nieder. 
Das Rennen war bei trockenen Bedingungen gestartet worden und Lorenzo hatte sich für die weiche Front/ medium Hinterreifen-Kombination entschieden. Schon in den ersten Kurven konnte er vier Plätze gut machen. Nach einigen Runden fand er sich schon direkt hinter dem Führenden Marc Marquez wieder, mit dem er sich zur Freude der spanischen Fans ein packendes Duell lieferte. Vier Runden vor Schluss kam Lorenzo in die Box, um auf das Regen-Bike zu wechseln, während seine beiden Honda-Konkurrenten draußen blieben. Als beide zu Boden gegangen waren, übernahm er die Führung und bescherte Yamaha den zweiten Saisonsieg nach Rossis Triumph in Misano.

"Es war ein sehr verrücktes Rennen, denn wir gewannen auf einer Strecke, wo wir noch nie gewonnen haben und wo wir am ganzen Wochenende viele Probleme hatten. Ich hatte einen ziemlich guten Start, meine erste Runde war sehr gut und ich behielt das Hinterrad von Marc. Das Bike hat gut funktioniert und Marc war etwas langsamer als im Training, also konnte ich mit ihm mithalten und ihn ein oder zwei Mal überholen. Das Problem war, dass es nieselte und ich mich nicht wohl fühlte. Ich war sehr vorsichtig und die Anderen fuhren mir an der Spitze weg. Andrea hatte mich fast eingeholt und ich dachte, ich könne um die dritte oder vierte Position kämpfen. Ich spürte, dass es jede Runde schlimmer werden würde und es war sehr gefährlich und leicht zu stürzen. Als ich sah, dass Marc und Dani am Gas blieben und nicht in der letzten Kurve in die Box kamen, sagte ich mir: Ok, ich nehme das Risiko auf mich und komme rein. Ich wechselte das Motorrad und die neuen Reifen waren schwierig auf Temperatur zu bringen. Sie hatten nicht so viel Grip, aber ich versuchte, konzentriert zu sein und keine Fehler zu machen. Als ich auf der Geraden am Pitboard vorbeikam, war ich an vierter Stelle, also dachte ich, ich würde ziemlich weit hinten ankommen, aber in der nächsten Runde war ich Erster! Ich war überrascht, weil ich nicht erwartet hatte, in Führung zu sein. Diesen Sieg zu haben ist eine große Erleichterung für mich nach den vielen Monaten der Herausforderung und Kämpfen. Ich bin sehr stolz."


Update zum Gesundheitszustand von Lorenzos Teamkollege Valentino Rossi:                                 
Michele Zasa  (Clinica Mobile Medical Director)

"Valentino erlitt eine Gehirnerschütterung und war wohl deshalb bewusstlos. Vom neurologischen Standpunkt her hat er sich serh gut erholt. Er wurde zu weiteren Checks nach Alcaniz ins Krankenhaus gebracht. Dort wird besonders ein CT des Schädels gemacht werden, um Blutungen im Gehirn auzuschließen. Vorsorglich wird er in den kommenden Stunden noch beobachtet, aber es gibt keinen Grund zur Beunruhigung."

Text: Dominik Lack

Fotos: Movistar Yamaha

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