Seit 2006 war Randy Krummenacher in den Klassen der 125 ccm bis zur Moto2 präsent und stand zuletzt 2007 beim 125-ccm-Grand Prix von Barcelona als Dritter auf dem Podium. Die Moto2-Saison 2015 lief für den Schweizer Oberländer jedoch nicht sehr gut, insgesamt kam er auf WM-Rang 21 und sicherte sich nur 31 Punkte. Auf dem Circuit Ricardo Tormo absolvierte Randy Krummenacher letztes Wochenende seinen vorerst letzten Grand Prix, da er 2016 in die Supersport-WM wechseln wird. An der Seite des vierfachen Supersport-Weltmeisters Kenan Sofuoglu wird Randy Krummenacher künftig eine Kawaski pilotieren. Gegenüber Redakteurin Doreen erklärte der Schweizer, warum der Wechsel zu Kawasaki Puccetti Racing der nächste entscheidende Schritt in seiner Karriere ist.
"Nie das gefunden was ich brauche"
„Ich hatte im Grand Prix einige gute Sachen aber auch einige schlechte Dinge erlebt“, so Randy Krummenacher.
Den Sprung zurück in die Top 10 und dort konstant mitfahren zu können,
hatte er seit 2011 nicht mehr geschafft und reflektiert selbst, dass in
den vergangenen Jahren u. a. auch mit den zahlreichen Team wechseln
einiges schief gelaufen ist. „Ich habe nie wirklich das gefunden was ich
wirklich brauche. Resultate waren sicher immer einmal Gute dabei
gewesen, aber in der Gesamtwertung habe ich nicht so gut abgeschnitten
und es ist mir nicht möglich ein Paket zu finanzieren, was mir die
Resultate geben könnte.“ Oftmals spielt besonders in so kleinen Teams,
wie dem JIR Racing Team des Italieners Gianluca Montiron das Finanzielle eine entscheidende
Rolle, um ein gutes konkurrenzfähiges Paket auf die Beine stellen zu
können. Das nötige Geld um mehr daraus zu machen, konnte der Schweizer
jedoch nicht aufbringen.
"Supersport ist kein Abstieg in die zweite Liga"
„Ich habe immer wieder an mir gearbeitet“, berichtet Randy Krummenacher weiter. „Ich bin dieses Jahr sehr fit und bereit und trotzdem reicht es nicht. Die Erfahrung, die ich gesammelt habe und das Alter sagt mir - was mache ich hier noch? Ich brauche einen Wechsel und das Supersport-Team von Kawasaki, das ist ein Top-Paket.“ Randy Krummenacher sieht seinen Wechsel in die Supersport-Klasse nicht als „Abstieg in die zweite Liga oder als einen Abschied von der Weltbühne des Motorradsports“, wie es kürzlich ein Züricher Tagesblatt betitelte. Für den ehemaligen Moto2-Piloten sei es vielmehr ein Paket ohne Kompromisse, ohne Sorgen vor dem nächsten Sturz, ohne Überlegungen wie oft er trainieren könne, denn besonders die intensiveren Trainingsmöglichkeiten würden ihm bei Kawasaki-Puccetti künftig zur Verfügung gestellt werden. Randy Krummenacher fühlt sich wohl mit seiner Entscheidung und steht zu hundert Prozent dahinter.
"Ich gehöre in eine WM"
„Ich fühle mich als Fahrer angenommen und nicht nur als Material“, fasst er für Racetrack News zusammen. „Für mich ist es wichtig auch Erfolg haben zu können und ich denke das kann mir in der Supersport WM gelingen. Ich gehöre in eine WM. Ich denke viele kennen und schätzen die Supersport-Klasse und die Superbike, denn die Werke sind dahinter und investieren viel Geld, was sonst nur in der MotoGP und Moto3 so ist, aber nicht in der Moto2. Auf mich als Person werden mehr Leute in einem Kawasaki Supersport Team aufmerksam, als hier in der Moto2 und ich werde mehr geschätzt.“ Sein jetziges Team kann seinen Weggang gut verstehen, erzählt er uns. In der Zeit in der Randy Krummenacher für verschiedene Teams unterwegs war, sammelte der Züricher neben guten allerdings auch viele negative Erfahrungen mit verschiedenen Teams. Erfahrungen, die ihm letzten Endes dennoch halfen seinen Weg zu finden.
"Um Erfolg zu haben, muss man hinter dem stehen was man tut"
Als wir Randy abschließend fragen, ob es nach all den Jahren auch etwas gibt was er an dieser Motorradrennsportklasse vermissen wird, lacht der sympathische junge Mann und verneint dies spontan. „Vielleicht kannst Du mir diese Frage in einem Jahr stellen. Im Moment gibt es gerade nichts was ich vermissen würde und ich bin wirklich happy zu gehen, was ich vorher nie so gedacht hätte. Als ich in den Grand Prix kam, war der Grand Prix alles für mich.“ Diesen Traum festzuhalten, möchte er jedoch nicht um jeden Preis, denn schließlich sei auch er erwachsen geworden, so der 25-Jährige. „Ich stehe heute zu hundert Prozent hinter meinen Entscheidungen, ebenso wie mein Umfeld es tut und das ist mir enorm wichtig. Um Erfolg haben zu können, muss man schließlich auch zu dem stehen, was man tut.“
"Mein Sohn hat die richtige Wahl getroffen"
Auch seinem Papa Peter Krummenacher, den wir beim Saisonfinale in Valencia stets an der Seite seines Sohnes antreffen, steht ein Lächeln ins Gesicht geschrieben. Er ist glücklich mit der Entscheidung seines Sohnes. „Randy hat die richtige Wahl getroffen und wir freuen uns auf die Herausforderungen im nächsten Jahr.“ Gemeinsam mit seinem Vater geht es bereits nach Valencia zu Kawasaki und Ende des Monats zu ersten Tests nach Jerez, wo man vielleicht auch auf Teamkollegen und Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu trifft. Sofuoglu selbst kennt Randy Krummenacher bereits aus dem Red Bull Rookies Cup. „Kenan ist neben der Strecke ein sehr guter Teamplayer mit sehr viel Erfahrung, der auch viel durchgemacht hat. Er ist ein harter Fighter auf der Strecke, aber ich auch und von daher denke ich werden wir uns nächstes Jahr gegenseitig ein paar spannende Kämpfe liefern.“
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