Am zweiten Tag nach dem Saisonfinale in der MotoGP Saison 2015 ging es auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia mit den Vorsaison-Tests der MotoGP für die neue Saison 2016 los. Erstmals mit dabei sind neben neuen Gesichtern im Fahrerfeld auch der neue Reifenlieferant Michelin, der nach sieben Jahren Bridgestone in der MotoGP ablöst.
Im Laufe des ersten Testtages mit den neuen Michelin-Reifen zeigte sich, dass es hier noch einiges zu tun gibt. Beim Test in Mugello stürzten Rossi, Lorenzo und Marquez bereits mit den den neuen Vorderreifen. Auch in Valencia ging es am ersten Tage nicht sturzfrei zu. Während seiner ersten Runde war es zunächst Marc Marquez, der mit seiner Repsol Honda abflog. Aber auch Cal Crutchlow, die Brüder Espargaro, die Aprilia-Piloten Bautista und Bradl, Andrea Iannone, Maverick Vinales, Jack Miller, Eugene Laverty und MotoGP-Neuling Tito Rabat, mussten heute Stürze hinnehmen.
Weltmeister Jorge Lorenzo konnte ohne Druck des WM-Kampfes in den ersten Testtag starten, fühlte sich jedoch nicht ganz sicher mit der neuen Kombination. Wie u.a. Ducati, wurde auch an der Yamaha des Spaniers keine weiteren Änderungen vorgenommen, um am ersten Tag die Auswirkungen der neuen Reifen zu testen. "Zu
Beginn war es schwierig, bei den Rundenzeiten nach vorne zu kommen. Aber
wir haben die Yamaha vom Set-up her Schritt für Schritt an die neuen
Reifen angepasst. So haben wir das Gefühl für den Vorderreifen um
einiges verbessert. Aber ganz haben wir dieses Problem noch nicht
gelöst. Ich glaube, dieses Problem haben die anderen Fahrer auch. Wir
verlieren am Kurveneingang vorne an Stabilität. Auch in maximaler
Schräglage kann das Vorderrad ohne Vorwarnung wegrutschen, wenn du versuchts das Maximale zu geben. Die Hinterreifen im Gegensatz sind fantastisch. Der Grip ist unglaublich und gibt mir ein gutes Gefühl. Aber vorne müssen wir noch daran arbeiten", so der Mallorquiner.
Auch Yamaha Teamkollege Valentino Rossi sieht Verbesserungsbedarf bei der Michelin-Bereifung. "Der Hinterreifen ist sehr ähnlich (zu Bridgestone, Anm. d. Red.). Die Michelin haben einen sehr guten Grip. Der Vorderreifen hingegen ist sehr unterschiedlich. Wir müssen versuchen zu verstehen wie viel Belastung diese Vorderreifen brauchen, um optimal mit ihnen arbeiten zu können. Wir brauchen dafür mehr Zeit." Jedoch nicht nur die neuen Reifen kamen zum Einsatz. Es war auch der erste Tag mit der Einheits-Elektronik für die Piloten. "Wir machen damit einen grossen Schritt zurück in die Vergangenheit. Ich
würde sagen, wir befinden uns bei der Elektronik wieder im Jahr 2008.
Aber das wird noch interessant und wir haben noch viel Arbeit vor uns", berichtet Rossi.
Anders als Lorenzo, Rossi und Co musste sich MotoGP-Neuling Tito Rabat erst einmal generell mit seinem neuen Arbeitsgerät weiter vertraut machen, was ihm bereits am ersten Testtag gut gelang. Der ehemalige Moto2-Weltmeister war mit 1:32.67 sec bereits schneller unterwegs als Bradl, Baz, Hernandez und Bautista und lag mit seiner Honda nur
1,122 sec hinter der Tagesbestzeit, die Repsol Honda Pilot Marc Marquez fuhr. Dabei
hatte Rabat allerhand u.a. mit der Trakationskontrolle zu tun, die neu für den EG 0,0 Marc VDS Piloten ist. "Ein MotoGP-Bike zu fahren ist nicht einfach. Es ist hart. Man fährt
dauernd auf dem Hinterrad und muss andere Linien fahren, um die Leistung
des Motors optimal nutzen zu können. Nur so erreicht man gute Rundenzeiten. Es
macht mir Spaß und ich bin mir sicher, dass
ich es noch mehr genießen kann, wenn ich das Motorrad besser kontrollieren kann."
Jorge Lorenzo war am heutigen Dienstag übrigens langsamer unterwegs als seine Landsmänner Marquez und Pedrosa und belegt mit 0,216 sec Rückstand Platz fünf. Valentino Rossi mit 0,850 sec Abstand wurde nur Zwölfter.
Die Zeiten des ersten Testtages in Valencia:
1. | Marc Marquez | Repsol Honda Team | 1:31.551 |
2. | Andrea Iannone | Ducati Team | 1:31.639 |
3. | Dani Pedrosa | Repsol Honda Team | 1:31.681 |
4. | Maverick Viñales | Team Suzuki Ecstar | 1:31.720 |
5. | Jorge Lorenzo | Movistar Yamaha MotoGP | 1:31.767 |
6. | Cal Crutchlow | LCR Honda | 1:31.911 |
7. | Pol Espargarò | Monster Yamaha Tech3 | 1:31.937 |
8. | Bradley Smith | Monster Yamaha Tech3 | 1:31.997 |
9. | Aleix Espargarò | Team Suzuki Ecstar | 1:32.005 |
10. | Andrea Dovizioso | Ducati Team | 1:32.073 |
11. | Scott Redding | Octo Pramac Racing | 1:32.214 |
12. | Valentino Rossi | Movistar Yamaha MotoGP | 1:32.401 |
13. | Danilo Petrucci | Octo Pramac Racing | 1:32.442 |
14. | Hector Barbera | Avintia Racing | 1:32.468 |
15. | Jack Miller | Marc VDS Racing Team | 1:32.594 |
16. | Tito Rabat | EG 0,0 Marc VDS | 1:32.673 |
17. | Stefan Bradl | Aprilia Racing Team Gresini | 1:32.721 |
18. | Loris Baz | Avintia Racing | 1:32.943 |
19. | Yonny Hernandez | Aspar MotoGP Team | 1:33.046 |
20. | Alvaro Bautista | Aprilia Racing Team Gresini | 1:33.061 |
21. | Eugene Laverty | Aspar MotoGP Team | 1:33.253 |
22. | Takuya Tsuda | Team Suzuki MotoGP | 1:34.591 |
23. | Nobuatsu Aoki | Suzuki Test Team | 1:36.338 |
Text/Foto: Doreen Müller & Yamaha Movistar (Foto Lorenzo)
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