Johann Zarco dominiert derzeit die Moto2-WM. Der Franzose stand bisher nur in Katar nicht auf dem Podium und konnte die letzten beiden Läufe in Barcelona und Assen gewinnen. Racetrack-News hat mit dem WM-Leader gesprochen.
Du konntest seit Deinem Aufstieg in die Moto2 von Anfang an immer wieder Highlights setzen, doch meistens fehlte es an Konstanz. Dieses Jahr scheinen die Dinge anders zu stehen...
Der Hauptunterschied ist, dass ich auf viel mehr Erfahrung zurückgreifen kann. Auch das Team ist sehr gut und ich fahre das Siegermotorrad vom letzten Jahr. Ich hatte die besten Voraussetzungen, von Beginn der ersten IRTA-Tests an schnell zu sein. Daraus versuchen wir das beste zu machen. Momentan haben wir nämlich das beste Team. Ich war ja schon Ende letzten Jahres schnell. Jetzt, wo ich das bestmögliche Basis-Bike habe, kann ich natürlich auch alles geben.
Was macht in einem so engen Feld, wo die Motoren und mittlerweile - SpeedUp ausgenommen gleich sind, den Unterschied?
Der Fahrer und das Team machen den Unterschied. Eine gute Atmosphäre im Team hilft dem Fahrer, sich wohlzufühlen. Das ist Kopfsache. Am Ende machen da die Kleinigkeiten einiges aus.
Lass uns über den Sachsenring sprechen. Hier hast Du schon in der 125er Klasse gute Rennen gezeigt. 2011 hättest Du fast Deinen ersten WM-Sieg eingefahren. Liegt Dir die Strecke?
Ich habe mit der Moto2 im Rennen hier immer Probleme gehabt. Es ist keine einfache Strecke. Dieses Jahr mit dem neuen Bike und dem neuen Team habe ich eine neue Chance. Ich habe auch einfach keinen Druck und kann das fahren genießen. Ich habe wieder mit dem Scooter einige Runden gedreht. Ich bin froh, hier um den Sieg kämpfen zu können.
Was braucht es, um mit der Moto2-Maschine hier schnell zu fahren?
Das ist schwierig. Man kann hier auf eine Runde sehr schnell sein. Aber das ist mit 1:27 sehr kurz. Man muss also sehr konstant schnell fahren, sodass die Rundenzeit nicht plötzlich 7 Zehntel langsamer ist, denn das ist zu viel. Am besten bleibt man innerhalb von ein bis drei Zehnteln an der Spitze dran. Das muss man dann jede Runde halten. Dann kann man vielleicht auf das Podium fahren.
Du hast im Vorfeld gesagt, dass die Reifen eine wichtige Rolle spielen werden. Kannst Du uns das erläutern?
Letztes Jahr haben wir den harten Reifen verwendet und das wird auch dieses Jahr der Fall sein. Mit dem neuen Bike ist dieser Reifen aber kein Problem. Es ist die gleiche Option wie in Barcelona. Klar, müssen wir uns noch zwischen dem extra-harten und dem harten entscheiden, aber ich kann auf jeden Fall gut gelaunt sein, denn mit diesem Background bin ich auf jeden Fall bereit.
Du führst in der WM mit 44 Punkten und Tito Rabat ist nach seinem Trainingsunfall (gebrochenes Schlüsselbein) nicht zu 100% fit. Gehst Du dieses Wochenende volles Risiko, um das Maximum aus diesem Vorteil zu ziehen, oder guckst Du mittlerweile doch schon auf den WM-Titel.?
Das Ziel ist, um den Sieg zu kämpfen und mehr Punkte als der WM-Zweite zu holen. Im Moment ist das eben Tito. Wenn ich nach dem Sonntag mehr als 45 Punkte Vorsprung habe, habe ich einen perfekten Job gemacht. Ich weiß nicht, wie sich Tito fühlt. Vielleicht kann er mit Schmerzmitteln gut fahren. Manchmal macht einen solch eine Verletzung ja sogar noch stärker.
Text, Interview und Foto: Dominik Lack
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